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Ebro (Ebre)-Kanu-Paddel-Tour August 2013 240 km Kanutour auf dem Ebro/Ebre von Caspe nach L’Ampolla (am Mittelmeer) Die Seite wurde 02/2018 mit Infos aktualisiert. Flussführer Ebro, von Novillo nach Escatrón Historisches: Kanutour Ebro 1963 |
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Beim Flug von Girona nach
Madrid habe ich im Frühjahr 2011 ein paar Fotos
vom Ebro gemacht. Unten rechts ist die erste große Staumauer unserer Strecke zu erkennen. |
Noch am Anreisetag paddelten wir die ersten 15km der Strecke. Wir stellten uns schon mal auf die sehr hohen Temperaturen ein. Das Wasser im aufgestauten Ebro war um 26°-28°C warm, prima. Eines war schon mal wieder klar, frieren werden wir auf dieser Tour weder an der Luft noch im Wasser... |
Nach 3 Stunden und 15 Paddelkilometern zum Eingewöhnen erreichten wir unser erstes Nachtlager. Der Tag war hart genug, wir waren einfach platt. 2h45 aufstehen, kaum geschlafen, die Anreise und Hitze. Aber... die Anfahrt mit der Bahn und die ersten Paddelkilometer in einer absolut einsamen Region, die mich in dieser Art überraschte, waren schon fantastisch und die Vorfreude auf die kommenden Tage stieg. |
Die Nacht im Zelt war heftig, bei gefühlten 40°C zu schlafen war kein Vergnügen. Der 2 te Tag: Morgens paddelten wir früh los und nach 7 km trafen wir auf den ersten Campingplatz. Wir versorgten uns mit weiteren Wasserflaschen, denn der Verbrauch war groß und vorläufig bestanden keine weiteren Einkaufsmöglichkeiten. |
Tagsüber entschieden wir uns regelmäßig mit Kleidung zu baden. Durch die nasse Kleidung fiel uns das Paddeln bei über 35°C etwas leichter. |
Bisher erfreuten wir uns an einer sehr heißen aber fast windlosen Paddeltour. Das sollte sich nun ändern, von mittags an paddelten wir gegen den Wind. Der erste Tag begann mit einer Thermik von 3-4 Beaufort und steigerte sich täglich bis zu 5 Beaufort in Böen 6-7. Der überwiegend starke Gegenwind begleitete uns bis uns zum Mittelmeer. Im offenen Faltkanadier bei den zuerst großen Wasserflächen eine Herausforderung. Ich dachte nur: "Was für ein klasse Windsurfrevier". |
Das 2te Nachtlager vor der ersten großen Ebro-Staumauer. Diesmal unter freiem Himmel, da es im Zelt in der Nacht zuvor einfach zu heiß war. Stechbiester waren kaum vorhanden. |
Morgens dann die erste längere Portage. Aus -und Einsetzen auf der rechten Seite. Nach dem Aussetzen ging es erst mal bergauf und oberhalb des Staudamms über eine Schotterpiste vorbei am Staudamm und etwa 1km dahinter wieder zurück über eine Teerstraße. Der Höhenunterschied des Wasserstands beträgt etwa 30m an der Staumauer. Der Höhenunterschied der Portage deutlich mehr. Ein Vorgeschmack auf weitere schwierigere Portagen. |
Nach dem Einsetzen erwartete uns schon ein leichter Gegenwind von 2-3 Beaufort |
Am späten Vormittag begann dann wieder der Kampf mit den Naturkräften und diesmal ging es richtig zur Sache, 6 Beaufort Gegenwind, 38°C im Schatten. Als erstes verabschiedete sich unsere spanische Gastlandflagge, der konnte ich nur noch hinterher sehen. Vor uns lag nun ein 10km langes Stück, anlanden unter den Bedingungen unmöglich. Ohne viel Kondition, Starkwind -und Wassersporterfahrungen wäre es hier nicht mehr weiter gegangen. Die Fotos lassen das nur erahnen. Es stemmte sich uns eine gewaltige Wasserkraft und eine Welle von knapp 1m Höhe entgegen. Mein Ally Tramp 15 passte sich den Wellen an, das Kanu bog derartig stark durch das ich mich bis heute wundere das kein Alurohr brach. Von Steifigkeit des Faltkanus war nicht mehr so viel zu spüren und nach dem Abbau erkannten wir etliche verbogene Aluteile. Trotz allem waren das ein paar abenteuerliche Stunden und bereiteten mir als ehemaliger Windsurffreak auch viel Spaß. Am heutigen Tag schafften wir auch nur 25km. 10 Paddelstunden, davon 8 gegen Starkwind, mit einer Pause in einer windgeschützten Minibucht. |
Abends erreichten wir den Campingplatz (www.welsangeln.de/) der etwas flussaufwärts im "Riu Mattaranya" liegt und verbrachten dort die 3te Nacht. Das erste kühle Bier auf der Tour und eine Mahlzeit im Restaurant. Der deutsche Wirt servierte uns etwas aus seiner Berliner Heimat ;-) Egal... der Hunger war groß. Das Zelt ließen wir gleich eingepackt und schliefen wieder unter einem großartigen Sternenhimmel. |
Am nächsten Morgen erwartete uns schon nach wenigen Kilometern die 2te große Staumauer. Aussetzen rechts vor der Mauer, dort befindet sich ein großer Picknickplatz, danach den Schotterweg hoch zur Staumauer. Die Mauer überqueren und nach ca. 1,5km, also auf der linken Seite wieder einsetzen. Die Einsetzstelle haben wir lange suchen müssen. Zuerst haben wir es auf der rechten Seite der Mauer versucht, das geht erst nach einigen Kilometern an der Brücke. Unsere Einsetzstelle auf der linken Seite befand sich am Ende einer abgesperrten Schotterpiste. Am Fluss mussten wir uns noch einige Meter durch Gestrüpp schlagen. |
Ein paar Kilometer hinter der 2 ten Staumauer liegt auf der Backbordseite ein C-Platz. Dort machten wir noch mal eine Pause bevor wir die 3 te Staumauer kam und verzerrten ekelige Mettwurst und Brot. |
Kurz vor Tortosa veränderte sich die Landschaft wieder. Das Ebro-Delta naht. Unsere permanenten Begleiter bis ins Delta waren die Reiher, Anzahl und Häufigkeit der Begegnungen übertrafen alles was ich bisher sah, einfach fantastisch. Woh, heute nur noch ein leichter Gegenwind von 1-2 Bft und zeitweise eine gute Strömung. |
Tortosa, nun lagen 180 Paddelkilometer hinter uns. Die Ortsdurchfahrt war relativ ansprechend. Bis zum Mittelmeer waren es noch 45km und auch hier keine Motorboote und schon gar keine Paddelboote in Sicht. |
Das Delta mit einer großartigen Vogelwelt. Heutige Tagesstrecke 55km, wir paddelten bis zur Mündung. Eine letzte Pause im Cafe am Flussufer, bevor wir abends das Mittelmeer erreichten. |
Nach 225 km auf dem Ebro waren wir an der Flussmündung angekommen. Am Sandstrand suchten wir uns in den Dünen ein Nachtlager. Der Sternenhimmel war ja großartig, aber im aufgeheizten Sandstrand zu liegen ein Albtraum. Von unten kam die Hitze und von oben nachts die Feuchtigkeit, das war nicht so meine Welt ;-) |
Morgens dann die letzten 15 km übers offene Meer bis nach L'Ampolla. Der Wind erlaubte die Tour und die Wellen beschäftigten uns wenig. |
Nach 240km Paddelkilometern im Hafen angekommen. Bei Windstille und 38°C im Schatten fühlten wir uns in der prallen Sonne etwas ausgebremst. Nach einem kühlen Drink liefen wir mit dem Gepäck zum Bahnhof, der zum Glück nur 1km entfernt lag. Von dort fuhren wir über Tarragona zurück nach Reus. |
Die letzte Nacht verbrachten wir im Hotel in Reus. Vom Hotel ging es morgens um 6h30 mit dem Taxi zum Airport. Am Vorabend genossen wir ein Glas Rotwein auf dem Marktplatz der hübschen Altstadt. |
FAZIT:
Landschaftlich zweifellos eine großartige Tour.
Was mich sehr beeindruckt hat war der über 100km lange aufgestaute Streckenabschnitt des Ebros mit seiner vielfältigen Vogelwelt und völlig urwüchsigen und unberührten Uferregion, das hatte ich so nicht erwartet. Unter Anglern ist der Ebro bestens bekannt, ein ideales Revier um einen Wels an den Haken zu bekommen. Paddeltechnisch war diese Tour im Sommer durch die starken thermischen Winde eine Herausforderung, auch die Portagen haben so ihre Tücken, sind aber machbar. Wir hatten insgesamt 80kg Gepäck mit, Sportgepäck (Kanu inkl. Paddel 20kg), 2 Säcke a 20kg und 2 Säcke a 10kg). Während der Portagen war die Verteilung wie folgt: Kanu auf den Wagen inkl. einem 10kg Sack, einen 20kg Sack auf meinem Rücken. Mein Paddelpartner trug ein 20kg-Sack auf dem Rücken und einen 10kg vor der Brust. So bekamen wir alles mit, allerdings war das bei der Hitze mühsam. Unsere Tour erforderte eine gute Kondition bzw. sportliche Fitness und Kanuerfahrung. Bei 35°-39°C im Schatten und dem Gegenwind war das im offenen Kanadier eine besondere Anstrengung, die sich aber total gelohnt hat! Im September 2014 wird es voraussichtlich auf den nächsten großen Fluss der iberischen Halbinsel gehen. |
Adresse für den PDF-Antrag:
Confederación Hidrográfica del Ebro Oficina de Navegación Paseo de Sagasta 24-28 50071 - Zaragoza (ESPAÑA) |
Direkt zum online-Antrag: |
file:///C:/Users/Kai3/AppData/Local/Packages/Microsoft.MicrosoftEdge_8wekyb3d8bbwe/TempState/Downloads/NDR006ABR18_EN%20(1).pdf | http://iber.chebro.es/webche/declaracionResponsable.aspx |