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Kanu-Touren auf der iberischen Halbinsel |
Infos aktualisiert 10/2018 , alle Angaben ohne
Gewähr.
Kanutouren in Spanien, was zu beachten ist:
Wasser in Spanien ist knapp, daher besteht seit
1926 ein Ressourcenmanagement durch die
einzelnen Wasserbehörden der Regionen.
Für alle Binnengewässer
(Flüsse und Stauseen) in Spanien
muss ein Antrag
zur Befahrung gestellt werden. Der
Antrag wird i.d.R. auf dem Postweg an die jeweils
zuständige Wasserbehörde gesendet (frühzeitig,
8-12 Wochen vorher, nicht per eMail oder Fax,
teilweise sind auch Online-Anträge möglich! Die
Kosten dafür betragen mindestens 30 Euro. Für
den Ebro ist ein kostenfreier Online-Antrag möglich. Das ist unumgänglich, da mit hohen Strafen
gerechnet werden muss. (Kontrolliert wurde
ich bisher allerdings noch nicht).
In
einigen Naturschutzgebieten ist das Paddeln ganz
untersagt oder frühestens ab dem
01.August des Jahres erlaubt (Vogelbrut), das
betrifft vor allem den Rio Alagon und
Rio Tajo. Es ist nicht möglich den Rio
Tajo durchgängig zu bepaddeln, es besteht auf
einigen kurzen Abschnitten ein ganzjähriges
Kanuverbot! Bei einer
langanhaltenden Trockenperiode besteht im oberen
Flussbereich die Gefahr, das der Fluss zu wenig
Wasser zum Paddeln führt, das trifft auch auf
alle weiteren Flüsse zu. Die Flussabschnitte direkt
nach den Staudämmen, sind häufig auf Grund von
Wassermangel oder anderen natürlichen
Gegebenheiten (z.B. verblockt) nicht fahrbar.
Für
den Ebro besteht noch eine zusätzliche
Vorschrift, alle Boote müssen vor dem Einsetzen
(Portagen an den Dämmen) speziell gereinigt werden, damit eine
Wandermuschel nicht
weiter verbreitet wird. Das geschieht z.T. an
ausgewiesenen Desinfektionspunkten,
zugegebenermaßen fielen die uns 2013 nicht auf.
Eine weitere Option an eine Befahrungserlaubnis
zu kommen, wäre die Mitgliedschaft in einem
regionalen spanischen Kanuverband, z.B. dem FCMP
(Federación Castellano-Manchega de Piragüismo)
http://www.fcmp.es/
Es ist möglich sich per eMail anzumelden. Dazu
muss ein Antrag mit den persönlichen Daten
ausgefüllt, der Mitgliedsbeitrag für ein Jahr im
Voraus überwiesen werden und ein eingescanntes
Passfoto für den Mitgliedsausweis versendet
werden.
Der
Jahresbeitrag liegt bei etwa 35 Euro. Die
Genehmigungen für den Rio Tajo, Rio Guadiana und
Rio
Duero inkl. sämtlicher Nebenflüsse versendet der
Verband dann automatisch mit der Bestätigung der
Mitgliedschaft jährlich.
Auf den Binnengewässern benötigen Kanus/Boote unter 2,50m Länge i.d.R. keine
Genehmigung!
Spanische Wasserbehörden/Allgemeine
Infos:
http://www.mapama.gob.es/es/ministerio/funciones-estructura/organizacion-organismos/organismos-publicos/confederaciones-hidrograficas/
Hier gibt
es konkrete Informationen und Antragsformulare:
Die beziehen sich jeweils auf den
Hauptfluss einschließlich
Einzugsgebiet/Nebenflüsse.
http://www.kayakspainguide.com/permisos-2/
Die Anträge
wirken auf den ersten Blick sehr komplex, sind
aber nicht wirklich umfangreich. Voraussetzung
für eine Genehmigung ist z.T. eine
Haftpflichtversicherung
die das Kanu einbezieht, i.d.R. die
Privathaftpflicht (es reicht die Vers.Nr.
einzutragen), Angabe des Streckenabschnitts/Stauseen und
den Zeitraum, sowie persönliche Angaben.
Auf dieser website werden differenzierte und
aktuelle Zahlen zu den einzelnen Dämmen und
Flüssen eingestellt:
https://www.embalses.net/
(Interessant vor allem die Füllstände)
Kanutouren in
Portugal
Es wird
keine Befahrungserlaubnis für Flüsse oder Seen
benötigt!
Wasserstände portugiesischer Stauseen:
http://sir.dgadr.gov.pt/reservas
Für den Rio Douro ist folgendes
zu beachten:
Der Rio Douro ist von der spanischen Grenze (Barca
de Alva) bis zur Mündung in Porto am Atlantik
durch 5 Dämme/Schleusen aufgestaut. Es ist für
Kanuten möglich kostenfrei zu schleusen, aber
das muss einen Tag vorher bis 17:00 (Für Sa + So
spätestens freitags) per eMail angemeldet
werden! Jede Schleuse einzeln oder es wird ein
genauer Schleusenplan (Einfahrtstage und Zeiten)
für mehrere Tage versendet.
In der Mail (auf englisch oder portugiesisch)
müssen folgende Angaben mitgeteilt werden: Typ:
-Kanu (Canoa), -welche Schleuse, -Einfahrtszeit,
-Bootslänge und Breite, -Personenzahl, -Name.
Mail an:
suporte.ris@apdl.pt
Die Zeiten werden geprüft anhand der
Möglichkeiten und eine Uhrzeit festgelegt, somit
kann die gewünschte Zeit u.U. nicht eingehalten
werden (Kanus werden nicht zusammen mit großen
Flusskreuzfahrtschiffen geschleust)! Die Antwort bzw. Bestätigung erfolgt per
Mail.
Wer zu spät kommt hat Pech und muss um neue
Schleusenzeiten per Mail für den kommenden Tag BITTEN!
Haltet die
vorgegebenen Zeiten ein, der Schiffsverkehr
durch den Tourismus auf dem Douro nimmt stetig
zu, das erfordert genaue Planungsarbeit und es
erfreut die Schleusenmanager wenig, wenn das
angemeldete Kanu nicht erscheint!
Irgendwann werden dann Gebühren für das
Schleusen erhoben die vorab gezahlt werden
müssen, das wäre ärgerlich!
Zusatzinfo: stand up boards
werden nicht
geschleust!
(Info von Hartmut S., der
mit einem SUP im Mai 2018 auf dem Rio Douro
unterwegs war)
An den
Staudämmen auf der iberischen Halbinsel:
Das Ein -und Ausbooten in unmittelbarer Nähe von
Dämmen ist in Spanien und Portugal aus
Sicherheitsgründen untersagt! Bei starkem
Wasserablass kann es gefährlich werden. Dort
stehen auch Verbotsschilder die eindeutig sind!
Das Ausbooten ist meistens noch an einer
nahegelegenen Zufahrt für Bootstrailer möglich.
Unterhalb von Dämmen ist es z.T. durch steile
Abstiege über unwegsames Gelände auch unmöglich
einzusetzen. Bei einer längeren Gepäcktour
einplanen, das
Portagen von z.T. mehreren Kilometern (1-5 und
mehr Kilometern)
entstehen. An einigen Dämmen (Z.B. im Douro-Naturpark,
eingebettet in sehr hohe Felswände), sind
Portagen gar nicht möglich! Das Umtragen kann sehr anstrengend werden, z.T. geht es
über Schotterpisten oder Pfade bergauf. Wir haben damit in
der Vergangenheit Erfahrungen bei 35-39°C im
Schatten sammeln dürfen. Das empfehle ich nur
körperlich topfitten Menschen.
Allgemeines/Übernachten/Infrastruktur
In der Natur wild zu übernachten ist in Portugal
und Spanien untersagt. In Portugal scheint es
außerhalb der Touristengebiete für eine Nacht
schon eher mal geduldet zu werden. In Spanien
würde ich nur in nicht einsehbaren Ecken
wild übernachten, wenn überhaupt (hohe
Strafen!), besser kein Zelt aufbauen. Offenes Feuer sollte bei der extremen
Brandgefahr grundsätzlich unterlassen werden!
Generell ist die Infrastruktur für Kanuten auf
den Binnengewässern der iberischen Halbinsel
mangelhaft, bzw. gar nicht vorhanden.
Campingplätze sind an
den Flüssen und Stauseen nur vereinzelt
anzutreffen; eine Gepäcktour muss also gut
geplant werden. Biwakplätze fand ich bisher nur
am Rio Zezere und vereinzelt am Rio Douro in
Portugal und am Startpunkt am Rio Alagon/Spanien
vor. Ausgewiesene
Umsetzmöglichkeiten an den vielen Staudämmen
sind überhaupt nicht vorhanden! Es muss
insgesamt während einer Gepäcktour viel improvisiert werden.
Für weitere Fragen stehe ich gerne
per Mail zur
Verfügung.
Sehr interessiert bin ich auch an Euren
Kanu-Erfahrungen:
Wer auf der iberischen Halbinsel mit dem Kanu
unterwegs war, darf mir gerne davon berichten.
Ich stelle interessante Infos/Erlebnisse gerne
in meine Website ein.
Beispiele/eMails die ich erhielt:
Micha B. aus der Schweiz schrieb mir im
Frühsommer 2016:
Trotz Aufforderung der Parkwächter, das
Befahrungsverbot im Naturpark Tajo vom
1.1.-31.07. einzuhalten, setzte er das Kanu an
anderer Stelle wieder ein und wurde dabei
ertappt. Daraufhin musste er eine dreistellige
Strafgebühr zahlen! Weiterhin musste er die Tour
unterbrechen, weil sich eine giftige
Wasserschlange über sein Stechpaddel ins Kanu
schlängelte und ihn dann sofort biss. Die Tour
unterbrach er mit einem Krankenhausaufenthalt.
M.G. aus Mainz schrieb mir im September 2015:
Die Strecke auf dem Guadiana zwischen Merida und
Badajoz ist total verkrautet und zugewachsen und
somit kaum paddelbar.
Frank W. schrieb mir im Juni 2018,
das er die Tour Rio Genil (Nebenfluss Guadalquivir)
aufgrund umgestürzter Bäume und viel Schlamm
durch vorangegangener Regenfälle abbrach.
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Gepäck-Touren in Portugal und Spanien |
2019 sind Gepäcktouren in
Italien und
Albanien geplant!
2020 wird es voraussichtlich wieder auf die
iberische Halbinsel zum Paddeln gehen. Ich bin
dort noch nicht fertig. |
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Tages-Touren in Portugal
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Weitere Kanu-Touren in:
Skandinavien, Polen, Baltikum, Slowakai, Kanada |
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